9. Mai 2024

Interview David und Eddi Lewandowski

Erster Profi-Vertrag für Top-Talent

Besonderer Besuch in der DEG-Geschäftsstelle. Stürmer-Talent David Lewandowski ist mit Vater Eddi zu Gast. Eber jener Eddi kann auf mehr als 600 DEL-Spiele zurückschauen, Sohnemann David noch auf kein einziges. Das wird sich in der Saison 2024/25 wohl ändern, denn der 17-jährige Offensivspieler hat gerade seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben und steht nun neu im Kader der Düsseldorfer EG.

Glückwunsch zum „Aufstieg“ in die PENNY DEL, David! Wo hast Du den Vertrag unterschrieben: Feierlich bei Musik und Kerzenlicht oder einfach so nebenher David Lewandowski: Eher so nebenher. Es war ganz banal bei uns zuhause in der Küche. Mein Vater hat mitunterschrieben, da ich noch 17 bin. Trotzdem war das natürlich ein schöner Moment.

Du hast in der vergangenen Spielzeit 79 Spiele für fünf Teams bestritten! David: Ja, für die U17 und U20 der DEG, die U17 und U18-Nationalmannschaft sowie für die Moskitos Essen. Das Hin und Her war schon ein bisschen verrückt. Aber insgesamt hat es mir großen Spaß gemacht. Vor allem die Zeit bei der DEG U20 war großartig, aber alle anderen Teams auch.

Lang ist´s her: Sohn und Vater Lewandowski im Jahr 2015

Ihr habt gegen Landshut im entscheidenden letzten Spiel das Finale um die Deutsche Meisterschaft verpasst. Noch sauer? David: Es ist natürlich total schade, wenn man so knapp vor dem großen Ziel noch scheitert, zumal Spiel 5 zuhause in Düsseldorf war. Aber natürlich war es insgesamt eine großartige Saison.

Eddi, Du bist ja Trainer der U20. Wie war es, den eigenen Sohn zu trainieren? Eddi Lewandowski: Generell behandele ich natürlich alle Spieler gleich. Aber ich hatte an David schon andere und höhere Erwartungen als an viele andere. David bekam mein Vertrauen, musste dafür aber auch liefern. Das hat er.

Dein Kommentar dazu, David? David: David: Das Training unter ihm war schon ok. Wir hatten manchmal Meinungsverschiedenheiten, auch mal größere, aber die haben wir dann eher zuhause ausgetragen.

David, hast Du früher viele Spiele Deines Vaters gesehen? Ist er so etwas wie ein Vorbild? David: Wir sprechen viel über Eishockey. Ich kann mich gut an seine Spiele für die DEG und am Ende auch für Krefeld erinnern. Und natürlich ist er ein Vorbild für mich mit dem, was er erreicht hat. Das ist doch klar.

Du hast gerade mit der deutschen U18-Nationalmannschaft den Aufstieg in die A-Gruppe geschafft und dabei selbst gut gepunktet…  David: Ja, der Moment des Sieges im letzten Spiel und die folgende Feier waren die besten Momente meiner bisherigen Karriere. Zuvor hatte ich noch keine Meisterschaft oder Ähnliches gewonnen. Das Turnier ist für mich insgesamt sehr gut gelaufen.

Eddi, Was können die Fans von David in der kommenden Spielzeit erwarten? Eddi: Er muss sich erst noch beweisen, noch hat er bei den Profis nichts geschafft. Der Sprung von Junioren-Eishockey zu Männer-Eishockey ist gewaltig. Sein Weg fängt also gerade erst an. Das ist alles schwer vorherzusagen. Wir wissen noch nicht, wie er sich einfindet, ob der Trainer auf ihn setzt, welche Rolle er spielen soll und andere Dinge. Und natürlich muss er körperlich noch eine Menge zulegen. Aber er darf sich auch nicht verrückt machen. Er muss sich Zeit nehmen, um seine Position im Team zu finden und seine Spielweise zu entwickeln.

Bist Du derzeit auch sein Berater? Eddi: Ja, ich habe die Gespräche mit Niki Mondt geführt. Ich kenne das ja von mir selber. Das ganze Drumherum lenkt zu sehr ab. Deshalb soll sich David voll auf Eishockey konzentrieren, der Rest wird ihm abgenommen. In unserem Fall ist das natürlich einfach, weil wir ein enges Vertrauensverhältnis haben.

Sonderfall! Du warst eine zeitlang gleichzeitig Profi in Krefeld und Trainer bei der DEG U20. Wir wissen nicht, ob es diese außergewöhnliche Kombi schon einmal gegeben hat… Eddi: Ja, das war eine stressige Zeit. Man muss sich bei beiden Aufgaben, die ja total verschieden sind, immer neu konzentrieren und fokussieren. Dazu bin ich ja auch noch Familienvater, wo es auch immer viele Dinge zu organisieren gibt.

David, was sagen Deine U20-Teamkameraden eigentlich zu Deinem Profivertrag? David: Da derzeit Pause ist, werden das viele noch gar nicht mitbekommen haben. Aber ich hoffe und glaube, dass sie sich für mich freuen. Das sind gute Jungs!

Was denkst Du über Deine erste Profi-Saison? David: Ich freue mich total darauf! Natürlich wird die Umstellung riesig, aber Angst habe ich nicht. Da ich schon öfters bei den Profis mittrainiert habe, weiß ich ungefähr, was auf mich zukommt. Die Spieler in der DEL sind körperlich viel stärker und das Tempo mit und ohne Scheibe ist viel höher. Das wird eine große Herausforderung. Aber wenn ich mich voll reinhänge, ein bisschen Zeit bekomme und mich anpasse, kann ich das schaffen. Wenn ich das nicht glauben würde, hätte ich keinen Vertrag bei der DEG unterschrieben.

Schöne Schlussworte. Wir wünschen Dir und Euch (und uns) viel Erfolg!

Eddi „the real“ Lewandowski (43)

624 DEL Spiele mit 149 Toren und 210 Vorlagen für die Kölner Haie, die Eisbären Berlin, die Adler Mannheim und die DEG. Dazu kommen über 400 Spiele in der KHL und mehr als 220 in der DEL2. Derzeit ist er Trainer der DEG U20.

David Lewandowski (17)

David Lewandowski wurde am 20. Februar 2007 in Schwätzingen geboren. Er hat alle Jugendteams des DEG-Nachwuchses durchlaufen, ist 1,86 groß und 79 kg schwer. Seine Rückennummer in Düsseldorf wird möglicherweise die 11.

David kennt das Düsseldorfer Eis bereits