16. April 2022

DEG scheidet aus und gewinnt die Herzen!

DEG scheidet aus und gewinnt die Herzen!

Eine wundervolle Reise mit der einzigartigen Düsseldorfer EG ist an diesem Ostersamstag  vor 7.490 Zuschauern im PSD BANK DOME zu Ende gegangen. Die Rot-Gelben, am Anfang der Saison – vorsichtig gesagt – nicht gerade hoch gehandelt, haben nicht nur die Nürnberg Ice Tigers in der ersten Play-off-Runde rausgeworfen, sondern im Viertelfinale dem EHC Redbull München über vier Spiele einen großen Kampf geliefert und auch das letzte Spiel bis in die Schlusssekunden offen gehalten. Vorher kamen sie zwei Mal zurück, kassierten dann aber leider zu schnell den dritten Gegentreffer. Ein Schuss ins leere Tor zum 2:4 (1:2; 0:0; 1:2) besiegelte das Düsseldorfer Saisonende, das zugleich das Ende der Ära Harold Kreis in Düsseldorf bedeutet.

München legt zwei Mal vor

Spiel 4. Do or die. Entscheidungsspiel oder Sommerpause. Die Mannschaft von Harry Kreis ging die schwere Aufgabe mit gegenüber Donnerstag unverändertem Personal an. In den Anfangsminuten belauerten sich beide Teams ein wenig und näherten sich jeweils des Gegners Tor an. Ein blitzsauberer Konter der Gäste warf die DEG früh zurück. Yasin Ehliz vollendete stilvoll mit der Rückhand in den Giebel (4.). In Überzahl bot sich den Rot-Gelben die Chance zum Ausgleich, doch die DEG spielte es etwas zu kompliziert und so fanden zu wenig Schüsse den Weg in Richtung Tor von Henrik Haukeland. Jubeln durfte die DEG etwas später aber dennoch, Jerry D’Amigo schnappte sich hinter dem Tor die freiliegende Scheibe und legte sie sofort vor das Tor. Dort stand Alex Ehl, dessen Schuss zwar nicht wirklich platziert war, aber Haukeland durchrutschte (10.). Die Münchener versammelten anschließend die 11. Überzahlgelegenheit dieser Serie und verließen das Eis aber doch als Drittelsieger. Denn Zach Redmond packte einen fulminanten Schuss von der blauen Linie aus, nachdem Frank Mauer den Puck ins Drittel getragen und sie zu Redmond abgelegt hatte (18.).

Jerry D’Amigo sucht und findet Alex Ehl, den Torschützen zum 1:1 – alle Bilder: Birgit Häfner (mit Unterstützung von City Press)

DEG drückt, trifft aber nicht

Die von Coach Kreis in der Pause vorgegebene Marschrichtung muss eindeutig gewesen sein. Denn die DEG kannte zu Beginn des Mittelabschnitts praktisch nur den Vorwärtsgang. Das führte zu Chancen im Sekundentakt. Daniel Fischbuch legte die Scheibe aus der linken Bandenrundung ab zu Brendan O’Donnell, der sofort abzog und Haukeland herausforderte (21.). Ehl scheiterte gleich zwei Mal aus aussichtsreicher Position unmittelbar vor dem Tor (22.). Die DEG bliebt dran und erspielte sich weitere Chancen. Die waren zwar nicht immer von höchster Qualität, aber München blieb defensiv dauerbeschäftigt. Die Schützlinge von Don Jackson taten das, was bisher der DEG vorbehalten war: Nadelstiche setzen. Ganz ungefährlich waren die bei der Qualität der Gäste natürlich auch nicht. Die beste Chance für die Gäste hatte Freddie Tiffels, der den Puck aus dem Slot ab Tor vorbeisetzte (35.). Zwei sehr kleinliche Pfiffe des Schiedsrichtergespanns beendete die Drangphase der Rot-Gelben. Erst musste D’Amigo vom Eis, nachdem er Haukeland im Vorbeifahren leicht touchiert hatte. Kaum war die DEG wieder komplett, wurde Fischbuch wegen eines Hakens auf die Sünderbank geschickt, wobei sein Gegenspieler sich ziemlich geschickt in den Schläger von Fischbuch gelehnt hatte. Mit viel Engagement verhinderte die DEG einen weiteren Gegentreffer. Auch die Hausherren durften noch einmal in Überzahl ran – ebenfalls ein kleinlicher Pfiff gegen München. Die ersten 44 Sekunden davon noch im zweiten Drittel. Auch die waren druckvoll, aber nicht von Erfolg gekrönt.

Die DEG rannte an, scheiterte aber immer wieder an Henrik Haukeland.

DEG gleicht aus, München schlägt postwendend zurück

Die im dritten Drittel verbleibenden 76 Sekunden in Überzahl verliefen offensiv wenig aufregend. Dafür kamen Ben Smith und Ehliz zu einem gefährlichen 2:1-Konter (41.). Und auf einmal kochte der PSD BANK DOME über. Die DEG war wieder einmal mutig im Vorwärtsgang, D’Amigo hatte die Scheibe von links zu Ehl vor das Tor gelegt, der dahin gegangen war, wo es wehtut. Dort stand er genau richtig und versenkte zum 2:2-Ausgleich (44.). Der Jubel war kaum abgeklungen, da schlug München schon zurück. Philip Gogulla arbeitete den Puck aus der linken Rundung zum und ins Tor (44.). 26 Sekunden nach dem Ausgleich war der Favorit wieder vorne. Danach tat sich die DEG schwer, den ganz großen Druck auf das Tor der roten Bullen auszuüben. Immer wieder gelang den Münchenern Entlastung im Angriff, wobei sie dabei auch noch stets gefährlich wirkten. Das Spiel blieb bis in die Schlussphase umkämpft. Ein weiteres Powerplay gut fünf Minuten vor Schluss brachte noch einmal Schwung, aber leider nichts Zählbares. Kurt vor Schluss nahm Kreis eine Auszeit und wenig später Mirko Pantkowski zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Ein Bully wenige Sekunden vor Schluss bot die allerletzte Chance. Doch die Scheibe ging über die blaue Linie hinaus und Smith ihr energisch hinterher. Das Ende vom Lied: Das 2:4 ins leere Tor und das Saisonaus für die DEG.

Alex Ehl mit Glücksgefühlen. Wenig später ist München wieder vorn.

Fans Feiern die Mannschaft, Spieler bedanken sich

Nach dem Spiel blieben viele tausende Fans noch lange auf ihren Plätzen und feierten ihr Team lautstark und leidenschaftlich. Alex Barta bedankte sich im Namen der Mannschaft für die tolle Unterstützung während der Saison und insbesondere in den beiden Playoff-Serien. Die Basis für die kommende Spielzeit ist bereits vorhanden. Manche Spieler werden gehen, andere werden kommen. Im nächsten Jahr greifen wir dann wieder an! Infos zur Saisonabschlussfeier folgen.

Nach dem Spiel ging kaum einer nach Hause. Die Mannschaft wurde gefeiert!