12. April 2021

Irres Spiel in Nürnberg; DEG verliert 5:6 n.P. bei den Ice Tigers

Die Düsseldorfer EG hat gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 5:6 n.P. (1:0; 3:4; 1:1; 0:0; 0:1) verloren. Fünf Minuten eines kompletten verrückten Mittelabschnitts, es fielen sieben Tore, kosteten die Rot-Gelben schlussendlich die drei Punkte.

Vor knapp 13 Monaten war die DEG zum bislang letzten Mal zu Gast bei den Nürnberg Ice Tigers. Neben der 2:3-Niederlage erinnert man sich vor allem an eine Sache: Es waren jubelnde, pfeifende, stöhnende, ächzende – eben einfach emotionale – Zuschauer im Stadion. Lang ist’s her… Doch auch heute war die Ausgangslage für die Rot-Gelben gleich: Im Kampf um die letzten Playoff-Plätze wird jeder Punkt gebraucht. Während die DEG im Fernduell mit Iserlohn, Köln und Wolfsburg kämpft, sind die Playoffs für die Nürnberger bereits außer Reichweite. Personell hat Headcoach Harold Kreis nahezu alles unverändert gelassen, nur Mirko Pantkowski durfte heute zwischen den Pfosten ran. Charlie Jahnke saß als überzähliger Stürmer auf der Tribüne.

Die Düsseldorfer starteten durchaus munter in die Partie und nahmen die Anfangsphase in Beschlag. Daniel Fischbuch verfehlte erst knapp das Tor, kurz darauf entschärfte Niklas Treutle einen Hammer von Kyle Cumiskey. Kurz darauf war es erneut Fischbuch, der die DEG in Führung bringen musste, aber völlig frei im Slot am Tor vorbeischlenzte. Die DEG beherrschte das Spiel, fuhr Angriff um Angriff und setzte die Tigers gehörig unter Druck. Aber Treutle hielt die Nürnberger in der Partie. Beispielsweise bei einem 2-auf-1-Konter von Kammerer und Fischbuch, den letzterer vergab. Doch dann passierte es: Die Reihe um Fischbuch, Kammerer und Olimb – gefühlt omnipräsent – brach den Bann. Der gebürtige Düsseldorfer schnappte sich den Puck und netzte via Bauerntrick zur 1:0-Führung ein (Assists: Fischbuch, Olimb). Wenige Augenblicke nach dem Tor hätte der hochmotivierte Fischbuch zum 2:0 erhöhen müssen, aber ihm war das Glück nicht hold. Zum Ende des Drittels wachten dann auch die Ice Tigers auf. Die größte Chance hatte ein gewisser Luke Adam, der nach einem Patzer in der DEG-Verteidigung völlig frei im Slot stand und versuchte, Pantkowski auszutanzen. Dieser blieb ruhig und zeigte eine ganz starke Parade!

Sieben Tore im Mitteldrittel

Die Gastgeber erwischten den besseren Beginn im Mittelabschnitt. Es dauerte keine Minute, da glich besagter Luke Adam mit einem Schlenzer zum 1:1 aus. Und es kam noch schlimmer: Dane Fox und Chris Brown erhöhten nur wenige Augenblicke später auf 3:1 für die Nürnberger. Der gute Start der DEG, er war dahin. Die Rot-Gelben auch im Anschluss scheinbar noch im Tiefschlaf, denn es dauerte wieder nur wenige Sekunden. Dane Fox sicherte sich einen Doppelpack und nach nicht einmal fünf Minuten im Mittelabschnitt stand es 1:4 aus Sicht der DEG. Rot-Gelb brauchte einige Zeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen und fand lange nicht in das souveräne Spiel aus dem ersten Drittel zurück. Es war schließlich ein Alleingang von Victor Svensson, der die Kreis-Truppe wieder in die Partie brachte. Der Schwede tunnelte den Nürnberger Schlussmann sehenswert, es war das 100. Saisontor der Düsseldorfer. Und dann wurde es wirklich wild in Nürnberg. Zuerst fälschte Alexander Ehl einen Strahl von Marco Nowak zum 3:4 ab, kurz danach belohnte sich endlich Daniel Fischbuch nach einem Alleingang und erzielte das 4:4. Absurder Mittelabschnitt. Sieben Tore in einem Drittel. Fast verschenkt, so ohne Zuschauer…

 

Gemessen am im zweiten Drittel gesetzten Standard, begann der Schlussabschnitt regelrecht langweilig. Es dauerte fast drei Minuten bis zum ersten Höhepunkt – und der hatte es in sich! Während die Ice Tigers erstmals im Spiel in Unterzahl agieren mussten, zeigte die DEG ein starkes Powerplay und belohnte sich durch Jerome Flaake zum 5:4. Nach 1:4! Der Treffer übrigens Nummer 150 für Flaake in der Deutschen Eishockey Liga. Beide Teams spielten weiter völlig entfesselt. Die Rot-Gelben mit Chancen zur Vorentscheidung, die Hausherren mit Möglichkeiten zum Ausgleich. Letzteres sollte passieren: Aturs Kulda schlenzte den Puck schließlich in den Winkel, Pantkowski war die Sicht genommen. Das Spiel blieb auf Messers Schneide, beide Teams spielten weiter nach Vorne. Verlieren wollte hier keiner mehr. Fünf Minuten vor Schluss hätte Flaake sich zum Matchwinner krönen können. Er brauchte nach einem Querpass von Ehl im Slot nur noch einschieben, aber Treutle im Ice Tigers Kasten zeigte eine ganz starke Parade. Irgendwie gerecht nach diesem verrückten Abend ging es zunächst in die Verlängerung und schlussendlich ins Penaltyschiessen. Dort sicherten sich die Ice Tigers den Zusatzpunkt.

Für unsere Rot-Gelben geht es bereits am Dienstag weiter. Dann trifft das Team auf die Augsburger Panther (18.30 Uhr).