20. März 2022

Fischbuch dreht das Spiel: Zwei Punkte gegen Meister Berlin

Fischbuch dreht das Spiel: Zwei Punkte gegen Meister Berlin

Fünf aus den letzten sechs Spielen hatte die DEG zuletzt gewonnen und sich damit in eine gute Ausgangslage im Kampf um eine Playoff-Teilnahme gebracht. Dass es gegen den amtierenden Meister und Tabellenführer schwer werden würde, dieser positiven Serie ein weiteres Kapitel hinzuzufügen, war abzusehen. Die Eisbären Berlin taten der DEG auch nicht den Gefallen, halbherzig aufzutreten oder ihren Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Lange sah es dann auch nach einer verdienten Niederlage gegen starke Berliner aus, bis sich Daniel Fischbuch, ausgerechnet in seinem 500. DEL-Spiel, zum Helden des Abends aufschwang und das Spiel nahezu im Alleingang zu Gunsten der DEG wendete. Am Ende siegte Rot-Gelb vor 6059 Zuschauern mit 3:2 nach Penaltyschießen (0:1; 0:1; 2:0; 0:0; 1:0).

Von Beginn an agierte Berlin erwartbar druckvoll im Stile einer Spitzenmannschaft, die DEG hielt gut dagegen. Die erste wirklich gute Gelegenheit bot sich Tobi Eder, der es nach einem seitlichen Schuss von Jubilar Fischbuch im Nachfassen versuchte. Tobias Ancicka im Tor der Eisbären war aber auf dem Posten. Die Eisbären tauchten dann auf der Gegenseite auch immer öfter vor Mirko Pantkowski auf und erhöhten den Druck zunehmend. Nach gut 15 Minuten geschah es dann: Simon Després hatte von der blauen Linie so unwiderstehlich abgezogen, dass Pantkowski nichts mehr machen konnte, Führung für den Meister. Der DEG bot sich vor Drittelende noch eine Powerplaychance, die Gäste verteidigten aber souverän.

Mann des Spiels: Jubilar Daniel Fischbuch – Alle Bilder: Birgit Häfner

Im zweiten Drittel bot sich ein ähnliches Bild. Die Eisbären blieben voll auf Zack, spielten präzise Pässe und wurden vor dem Tor immer wieder gefährlich. Die DEG tat das ihrige, um vorne zum Erfolg zu kommen, musste sich dabei aber meist auf Konterchancen verlagern, weil die Berliner Defensive einfach zu gut stand, um dauerhaft geordneten Druck auszuüben. Immer wenn die DEG dann mal durchkam, war Tobias Ancicka zur Stelle und verhinderte rot-gelben Jubel. Die besten DEG-Chancen hatte in ein- und derselben Szene Bittner, Fischbuch und Eder, scheiterten aber allesamt (26.). Kurz darauf schlugen die Gäste wieder zu. Kevin Clark fälschte einen Schuss von Matt White unhaltbar ab, 0:2 aus Sicht der DEG (27.). Auch danach konnte die DEG trotz eines weiteren Powerplays nichts Zählbares produzieren, zu abgebrüht das Auftreten der Berliner.

D’Amigo scheitert an Ancicka

Selten geschieht es in einem Eishockey-Spiel, dass ein Drittel dem anderen gleicht, in diesem Fall konnte man diese Behauptung aber zunächst mit Fug und Recht aufstellen. Auch in den letzten 20 Minuten konnte man eine bemühte DEG beobachten, wie sie versuchte, endlich das Berliner Abwehrbollwerk und Ancicka zu überwinden. Die Eisbären wiederum machten es genauso geradlinig, zielstrebig und abeklärt wie zuvor. Alex Ehl hatte die beste Einschusschance, platzierte den Puck aber zu zentral. Dann aber änderte sich eben doch alles, es folgte die furiose Fischbuch-Show: eine Strafe gegen Berlin war angezeigt, Pante verließ das Tor und die Mannschaft spielte flott nach vorne. Über O’Donnell und Eder landete die Scheibe bei Fischbuch, der Jubilar netzte ein (57.). Die DEG roch nun Morgenluft, nahm Pantkowski vom Eis und warf alles nach vorne. Mit sechs Feldspielern gelang es dann tatsächlich noch einmal, Fischbuch erfolgreich in Szene zu setzen. Irres Eishockey!

Fischbuch verwandelt

In der Verlängerung ging es auf und ab, ein Treffer gelang aber beiden Mannschaften trotz durchaus guter Möglichkeiten nicht. Das Penaltyschießen eröffnete – wer sonst an diesem Tag – Daniel Fischbuch. Eiskalt platzierte er die Scheibe zwischen Ancickas Schonern. Auf Berliner Seite trafen weder White noch Baßler, so dass der Treffer des 3. DEG-Schützen Alex Barta tatsächlich den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg besiegelte.

Nach diesem nicht mehr für möglich gehaltenen Comeback-Sieg gegen die Eisbären geht es für die DEG zunächst wieder auf Auswärtstour. Am Mittwoch in Straubing (19:30 Uhr) und am Sonntag in Schwenningen (14 Uhr) geht es dann wieder um wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze. Beide spiele können live bei Magenta Sport und beim 1935 DEG Fanradio verfolgt werden.